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Claus Kühnl
* 1957
"Offene Weite..." (1996/99)
für Kontrabaß und Klavier (Flügel)
Ein Kaiser trifft mit dem Urpatriarchen Bodhidharma zusammen.
Mit der Wichtigtuerei und Ahnungslosigkeit des Laien und Weltmanns
fragt er ihn:
"Welches ist der höchste Sinn der heiligen Wahrheit?"
Der Patriarch antwortet:
"Offene Weite - nichts von heilig." |
Josef
Knecht an Carlo Ferromonte
(Hermann Hesse / 1960) |
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Die
Komposition besteht aus einem Satz, der in sechs Sektionen gegliedert ist,
die wiederum in weitere Sektionen unterteilt sind:
I. Introduktion 1 (langsam)
II. Introduktion 2 (schnell - langsam)
III. 10 Variationen (wechselnde Tempi)
IV. Cantabile (langsam)
V. Ritmico (schnell)
VI. Coda (langsam)
Ab Introduktion 2 werden die Tonhöhenbeziehungen durch eine Folge von
40 Tönen reguliert, wobei jedem Buchstaben des Satzes OFFENE WEITE
- NICHTS VON HEILIG und der Spiegelung der Worte NICHTS HEILIG ein Ton zugeordnet
wurde (Der Buchstabe G wurde wie CH behandelt). Die so entstandene Tonfolge
enthält alle 12 chromatischen Töne mit entsprechenden Tonwiederholungen,
beginnend und schließend mit dem Ton d, welcher desöfteren
im Verlauf der Komposition als horizontaler Zentralton benutzt wurde. Daneben
wurde der Ton Fis häufig als vertikaler Zentralton gesetzt,
den Ton d als 13. Partialton (temperiert) im Akkord enthaltend. Neben
diesen "tonalen" Feldern gibt es auch "atonale" Reihenbildungen,
gleichsam zwölftönige Konzentrate der ursprünlichen Tonfolge,
indem jeder bereits vorhandene Ton übersprungen wurde. (Ab Introduktion
1).
Für die Regulierung der Tondauern machte ich häufig vom Prinzip
der Isoperiodik sowie der Isorhythmik Gebrauch. In der Coda
werden die Töne in drei Ebenen durch die Benutzung der Fibonacci-Proportionen-Reihe in Bezug auf die Dauern fest miteinander verspannt: |
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Klavier
/ rechte Hand: |
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2 |
3 |
5 |
8 |
13 |
21 |
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13 |
8 |
5 |
3 |
2 |
1 |
Klavier
/ linke Hand: |
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8 |
13 |
21 |
13 |
8 |
5 |
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3 |
2 |
1 |
2 |
3 |
5 |
Kontrabaß: |
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13 |
8 |
5 |
3 |
2 |
1 |
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2 |
3 |
5 |
8 |
13 |
21 |
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(
7 Dauern zu je zwei Sechsergruppen sich ausdehnend und schrumpfend angeordnet.)
Den Schwerpunkt der Komposition bilden die 10 Variationen, die als eine
Reihe von unterschiedlich langen in sich geschlossenen Sektionen geformt
sind. Wie bei einer Mutation treten in jeder Variation unerwartet neue Klangereignisse
auf, die das Material für die folgende oder übernächste Variation
abgeben. |
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(Claus
Kühnl) |
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